Bisher bekamen Patient*innen ihre Heimübungen mündlich oder schriftlich mit nach Hause. Die gesetzliche Anerkennung der Telerehabilitation als therapeutische Maßnahme ermöglicht nun eine individuelle Betreuung via Videokonferenz. Das digitale Angebot ist ortsunabhängig und eröffnet neue Möglichkeiten in der Nachsorge. Persönliche Motivation und Unterstützung erhöhen die Trainingshäufigkeit sowie die Effektivität und Ergebnisse der Therapie.
Lena Rettinger
Lehrende und Forschende im Masterstudium Health Assisting Engineering
Sie untersuchte mit ihrem Team Akzeptanz, Meinung und Erfahrungen mit Online-Konsultationen von praktizierenden Therapeut*innen. Das Interesse an Teletherapie und die Einschätzung der eigenen Fähigkeiten, diese durchzuführen, ist hoch. Die Studienteilnehmer*innen weisen jedoch darauf hin, dass eine stabile Erstattungspolitik der Krankenkassen und sichere Softwarelösungen mit garantierter Datensicherheit notwendig sind.
Nicht alle Therapiekonzepte eignen sich für Teletherapie. Erfolgreiche Beispiele gibt es aus der Physio- oder Ergotherapie, zum Beispiel bei chronischen Schmerzen, nach orthopädischen Operationen oder um Selbstständigkeit im Alltag zu fördern. Um den Einstieg in das digitale therapeutische Arbeiten zu erleichtern, entwickelten die Forscher*innen einen Leitfaden für Therapeut*innen. Dieser unterstützt bei der Vorbereitung, Durchführung und virtuellen Kommunikation. Zusätzlich bietet die Campus Wien Academy ein Zertifikatsprogramm für Physio- und Ergotherapeut*innen sowie Logopäd*innen an, um Telerehabilitationslösungen in ihre therapeutische Praxis zu integrieren.
Masterstudium Health Assisting Engineering