Die FH Campus Wien ist für viele unserer Absolvent*innen der Startpunkt ihrer wissenschaftlichen Reise. Diese vier Nachwuchsforscher*innen arbeiten an wegweisenden Projekten, die die Krebstherapie revolutionieren könnten.

Zielgerichtete molekulare Therapien statt Chemotherapien bei Lungenkrebs

Anna Köck, Absolventin von Molecular Biotechnology

Lungenkrebs weist die höchste Sterblichkeitsrate unter allen Krebsarten auf. Krebszellen vermehren sich unkontrolliert, da die Signalwege für Zellwachstum dauerhaft aktiviert sind. Genau bei diesem Signalweg setzt Anna Köck an. Das Ziel ihrer Masterarbeit war es, den Abbau eines Proteins zu untersuchen, das in einem dieser Signalwege und somit in der Tumorentstehung eine Rolle spielt. Mithilfe eines zielgerichteten Systems namens PROTACs versuchte Anna Köck herauszufinden, wie effizient und spezifisch ihr Zielprotein in Krebszellen abgebaut werden kann. Für ihre Masterarbeit erhielt sie den Würdigungspreis des Wissenschaftsministeriums 2021. In ihrer Doktorarbeit an der Universität Lausanne setzt sie sich nun mit den zellulären Mechanismen von Endothelzellen auseinander.

 

Ein Impfstoff gegen Gebärmutterhalskrebs

Negar Asadi Bachelorstudium Molekulare Biotechnologie

Gebärmutterhalskrebs ist die dritthäufigste krebsbedingte Todesursache bei Frauen weltweit. Häufiger Auslöser für die Krebserkrankungen sind Humane Papillomaviren (HPV). Eine präventive Impfung reduziert das Risiko einer Erkrankung, wirkt jedoch nicht bei der Behandlung einer bereits bestehenden Infektion. An diesem Punkt setzt Negar Asadis Forschungsarbeit an. Sie entwickelte einen Ansatz zur Herstellung eines therapeutischen Impfstoffs gegen HPV16-induzierte Tumore. Für ihre Forschung wurde sie mit dem ersten Platz des Young Pharma Awards 2023 ausgezeichnet. Derzeit absolviert Negar Asadi das Masterstudium Biotechnology am MCI und ist im Forschungsinstitut der Medizinischen Universität Innsbruck im Bereich der HPV-Forschung tätig.

 

Wir sind stolz auf unsere Absolvent*innen, die schon im Studium hochaktuelle Forschungsarbeiten abliefern und mit ihren Erkenntnissen die Forschung bereichern.

Elisabeth Haslinger-Baumann

Vizerektorin für Forschung und Entwicklung

Leukämie im Fokus

Carmen Schweicker, Absolventin des Masterlehrgangs Biomedizinische Analytik

Ein Hauptkriterium der Leukämie ist eine verminderte Ausreifung von Blutzellen. In ihrer Masterarbeit konnte Carmen Schweicker einen genetischen Mechanismus beschreiben, der einen solchen Ausreifungsstopp begünstigt. Der Transkriptionsfaktor PU.1 ist maßgeblich an der komplexen Regulation des Blutsystems beteiligt. Verminderte Werte von PU.1 sind charakteristisch für die menschliche akute myeloische Leukämie und können diese in Mausmodellen induzieren. Die Arbeit von Carmen Schweicker zeigt, dass die transkriptionelle Herunterregulation von PU.1 ein aktiver Prozess ist und die Transkription von nicht-kodierenden Antisense-Transkripten beinhaltet. Für ihre Forschung wurde sie mit dem ersten Platz des Young Pharma Awards 2022 ausgezeichnet. Seit ihrem Masterabschluss arbeitet Carmen Schweicker im Anna Spiegel Center of Translational Research der Medizinischen Universität Wien und befasst sich insbesondere mit präzisionsmedizinischen Therapieansätzen für hämatologische Erkrankungen.

 

Zellrezeptor als Schlüssel gegen Leberkrebs

Kristina Breitenecker Bachelorstudium Biomedizinische Analytik und Masterlehrgang Biomedizinische Analytik

Das hepatozelluläre Karzinom ist ein bösartiger Tumor und die häufigste Form des Leberkrebses. Weltweit ist es der fünfthäufigste bösartige Tumor. Kristina Breitenecker forscht am Zentrum für Krebsforschung der Medizinischen Universität Wien zum Zellrezeptor Axl und dessen Auswirkungen auf die Entwicklung und das Fortschreiten des Leberkarzinoms. Für ihre Forschung erhielt sie das Stipendium For Women in Science von L'Oréal und UNESCO, mit dem seit 1998 herausragende Wissenschaftlerinnen bedacht werden. Momentan absolviert sie ihren PhD an der Medizinischen Universität Wien mit Fokus auf Tumorbiologie.