Nach dem Industrie- und Energiesektor ist der Verkehrsbereich der zweitgrößte Verursacher von Treibhausgasen. Die Elektromobilität hat daher ein großes Potenzial zur Reduktion dieser Umweltbelastungen und gilt damit als Hoffnungsträger.
Um das Thema in Österreich voranzutreiben und für den wachsenden Markt der Green Jobs auszubilden, startete 2016 das Masterstudium Green Mobility an der FH Campus Wien. Es behandelt die Elektromobilität als ganzheitliches Konzept für den Individualverkehr. Zentrale Ausgangspunkte sind technische Komponenten für Hybrid- und Elektrofahrzeuge sowie die für den Betrieb erforderliche Infrastruktur. Wirtschaftliche, rechtliche und ökologische Inhalte im Rahmen der Elektromobilität ergänzen diese zukunftsorientierte Ausbildung.
Damit Studierende, Lehrende und Kooperationspartner*innen Elektromobilität hautnah erleben können, fand 2016 die erste Green Mobility Challenge der FH Campus Wien in enger Kooperation mit Phoenix Contact statt: eine Gleichmäßigkeitsfahrt mit Elektrofahrzeugen von Wien nach Baden und retour. Zweierteams gingen mit 17 Fahrzeugen unterschiedlicher aktueller Modelle an den Start. Mithilfe eines Roadbooks mussten sie ihren Weg erarbeiten und entlang der Strecke Aufgaben lösen. Gewinner*in war, wer am gleichmäßigsten und damit am ökologischsten fuhr und die gestellten Zusatzaufgaben lösen konnte. Platz 1 belegten Herbert Paulis und Eveline Prochaska, beide FH Campus Wien, in einem BMW i3. Platz 2 ging an Walter Böhme, OMV, und Jürgen Stockmar, ehemaliger Chefentwickler von Audi. Auf Platz 3 landeten Robert Michl, Sieger des Futurezone-Gewinnspiels um einen Startplatz, und Thomas Fischer, FH Campus Wien, beide Teams ebenfalls in einem BMW i3. Resümee der Fahrer*innen: Die Elektrofahrzeuge sind alle sehr leise, können überraschend stark beschleunigen und somit ein tolles Fahrgefühl vermitteln.
Zwei Jahre später stand der Studiengang Green Mobility bei der WAVE Trophy, der größten E-Mobility-Rallye der Welt, selbst am Start: Studiengangsleiter Andreas Petz und Lukas Haider, Mitarbeiter und Student, bildeten das Fahrerteam der FH Campus Wien. Seit acht Jahren setzt sich die Veranstaltung für mehr Elektromobilität im Alltag ein und ist ein Symbol gegen den Klimawandel. Die WAVE ist eine Plattform für alle, die sich für Elektromobilität engagieren. 2018 rollte sie erstmals auch durch Österreich. Die achttägige Rallye führte die insgesamt mehr als 120 Teilnehmer*innen einmal quer durch Österreich: von Wangen im Allgäu über die Alpen, Graz, Wien und Linz bis nach Werfenweng in Salzburg. Das Fahrerteam der FH Campus Wien legte von 21. bis 29. September mehr als 1.600 Kilometer durch insgesamt 40 Etappenorte zurück. Übrigens in einem BMW i3, der von BMW Wien kostenlos zur Verfügung gestellt wurde.
Andreas Petz
Studiengangsleiter Green Mobility
Die WAVE ist keine Rallye im herkömmlichen Sinne. Es geht dabei nicht um Geschwindigkeit, nicht um Wertungen und nicht darum, zu siegen. Es geht vielmehr um die gemeinsame Freude an der Elektromobilität, um ihre Alltagstauglichkeit und darum, diesen Spirit mit möglichst vielen Menschen zu teilen: in den Etappenorten oder bei diversen Unternehmensbesuchen und Networking-Events. Einer dieser Events fand an der FH Campus Wien statt. Gemeinsam mit dem Partner Phoenix Contact hatte die Hochschule zu einem Get-together an den Hauptstandort in Favoriten eingeladen. Zum Thema Elektromobilität in Österreich waren nach einem Impulsvortrag des Vizerektors Heimo Sandtner Speaker aus dem BMVIT, von Instadrive, Phoenix Contact und Wien Energie zu Gast. Studiengangsleiter Andreas Petz stellte an diesem Abend das Masterstudium Green Mobility mit seinen Schwerpunkten vor, ehe er am nächsten Tag wieder in die Rolle des Fahrers schlüpfte. Bei überwiegend traumhaft schönem Wetter fuhren die Teilnehmer*innen der WAVE Austria durch spektakuläre Alpenlandschaften und malerische Orte: insgesamt mehr als 60 Elektrofahrzeuge in drei Gruppen. Wo auch immer der WAVE-Tross hinkam oder Halt machte, gab es ein interessiertes Publikum, Interviews und Fotoshootings, Rahmenprogramm und Tourbesprechungen. „Wir hatten keinen Tag frei“, erzählt Andreas Petz. „Das war schon eine Herausforderung. Wir waren ja den ganzen Tag unterwegs, mussten unsere Strecken planen, pünktlich zu den Programmpunkten da sein und das acht Tage lang. Das ist keine All-inclusive-Reise“, scherzt der Green-Mobility-Experte. Trotzdem würde er jederzeit wieder mitfahren: „Der Spirit der WAVE ist einfach einzigartig. Und sie war eine großartige Gelegenheit, interessante neue Kontakte zu knüpfen und unseren Studiengang österreichweit zu präsentieren.