Das Studium der Molekularen Biotechnologie ist für viele Studierende eine Berufung. Denn häufig ist die Motivation sich für das Studium an der FH Campus Wien zu entscheiden, einen Beitrag leisten zu wollen, Krankheiten wie Krebs, Diabetes oder Multiple Sklerose endlich zu heilen. Im Studium lernen die Studierenden dann auch, die Ursachen von Krankheiten mit molekularbiologischen Anwendungen zu analysieren und Wirkstoffe sowie Impfstoffe zu entwickeln. Unsere Absolvent*innen sind in Unternehmen der Biotech-/Pharmabranche genauso gefragt wie an Hochschulen, wo viele eine akademische Karriere einschlagen – in Österreich aber auch weltweit.
Sowohl Bachelorstudium Molekulare Biotechnologie als auch Masterstudium Molecular Biotechnology widmen sich der medizinischen, molekularen Biotechnologie. Im Mittelpunkt steht die Zelle – die gesunde, aber auch die kranke Zelle (Tumorbiologie). Mit dem Wissen um die dahinterliegenden Mechanismen lernen die Studierenden, Medikamente, Arzneistoffe, Impfstoffe und Gentherapien nach qualitätsgesicherten Prinzipien zu entwickeln Insofern widmet sich auch ein Forschungsschwerpunkt im ebenfalls am Fachbereich angesiedelten Kompetenzzentrum für Molecular Biotechnology Signalwegen der Zelle und damit einhergehend zellbasierten Testsystemen als mögliche Alternative zu Tierversuchen. Die Forschungsgruppe von Thomas Czerny entwickelte beispielsweise höchst sensitive Assays zur Erfassung entzündungsfördernder Komponenten in Medizinprodukten. Ein weiterer Schwerpunkt der Forschung im Kompetenzzentrum liegt auf der Immunologie, im Speziellen auf Allergien und anderen Entzündungsreaktionen, dazu laufen im Moment mehrere Projekte.
Allergische Reaktionen auf Fleisch und Fleischprodukte sind noch wenig erforscht. Seit rund zehn Jahren gewinnt dieses Thema jedoch an Beachtung. Einer Forschungsgruppe unter der Leitung von Ines Swoboda gelang es bereits, mehrere Allergene aus weißem und rotem Fleisch zu identifizieren. Darauf aufbauend konzentriert sich ein neues Forschungsprojekt darauf, weitere Fleischallergene zu identifizieren und zu charakterisieren, um das Panel an relevanten Fleischallergenen zu vervollständigen und ihre klinische Bedeutung festzustellen.
Beatrix Kuen-Krismer
Leiterin der Studiengänge Molekulare Biotechnologie und des übergeordneten Departments Applied Life Sciences
In der Anfangsphase der Covid-19-Pandemie stand die Belegung der Intensivbetten und damit das in den Krankenhäusern tätige Personal, Ärzt*innen und Pflegepersonen als systemerhaltende Berufe – sehr im Fokus der Berichterstattung. Mit dem Fortschreiten der Pandemie rückten andere Berufsbilder bzw. die Ausbildungen dafür verstärkt ins Zentrum der Aufmerksamkeit, wie etwa die Molekulare Biotechnologie. Deren Absolvent*innen sind nicht minder systemerhaltend, wie das Tätigkeitsspektrum am Beispiel von Covid-19 zeigt. Denn der Fachbereich Biotechnologie deckt die gesamte molekularbiologische Seite der Corona-Szenerie ab. Ob Tests zur Feststellung einer Infektion mit dem SARS-CoV-2-Virus oder Impfstoffe, die auf verschiedenen Technologien fußen wie Vektor- oder mRNA-Impfstoffe – beides zu entwickeln und zu verbessern lernen die Studierenden in ihrem Studium an der FH Campus Wien. Die RNA-Biologie ist bereits seit 2005 im Curriculum verankert, neue RNA-Technologien sind ebenfalls Bestandteil des Studiums.
Unsere Absolvent*innen gehen in die Krebsforschung, in die Entwicklung neuer Medikamente, in die Qualitätssicherung bei der Herstellung von Medikamenten oder in die Immunologieforschung, im speziellen in die Forschung an Impfstoffen und deren Herstellung. Einige davon ausgezeichnet mit dem Würdigungspreis, den das Wissenschaftsministerium jährlich für hervorragende Studienabschlüsse an österreichischen Universitäten und Fachhochschulen verleiht. Bislang ging diese Auszeichnung bereits neun Mal an Absolvent*innen unserer Molekulare Biotechnologie-Studiengänge. 2021 waren es, wie schon 2019, gleich zwei Absolvent*innen von Molecular Biotechnology: Anna Köck und Markus Karnthaler.
Viele unserer Absolvent*innen entscheiden sich für ein PhD-Programm an einer in- oder ausländischen Universität. Mit ihrer Ausbildung und ihrem Wissen sind sie in der Biotech-/Pharmabranche national und international genauso gefragt wie an Top-Hochschulen in den USA, in der Vergangenheit etwa am Massachusetts Institute of Technology (MIT), oder aktuell an der Cornell University, der Harvard Medical School, oder an renommierten Forschungseinrichtungen wie dem Francis Crick Institute in London.
Mit dem Exzellenzstipendium der Marshall Plan-Foundation in den USA studieren
Würdigungspreis 2020 für Samantha Vanessa Göber
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Interview mit Würdigungspreisträger Marcus Tötzl (Whatchado-Video)
Absolvent Florian Kabinger über seinen Aufenthalt am MIT (Video)
Kompetenzzentrum für Molecular Biotechnology