Optimaler Einsatz von digitaler Technik im Lehrsaal

Die FH Campus Wien erforscht im Rahmen eines Förderprojekts der Stadt Wien, MA 23, welche Technologien und didaktische Methoden für den Hochschulbereich am besten geeignet sind. „Beim Flipped Classroom Lab geht es darum, traditionelle Formate der Präsenzlehre durch neue, digitalisierte in Frage zu stellen“, erklärt Christopher Hanzl, Leiter des Teaching Support Centers der FH Campus Wien, „dabei ist die didaktische Qualität der Videos von Relevanz, aber die didaktische Verknüpfung mit der Präsenz im Lehrsaal macht das Konzept erst erfolgreich.“

Die Best-Practice-Beispiele zeigen eine enorme Zufriedenheit bei Studierenden und Lehrenden.
Christopher Hanzl

Christopher Hanzl

Leiter Teaching Support Center

Digitale Formate sinnvoll nutzen

Die Online-Angebote ermöglichen den Studierenden, selber zu entscheiden, wann, wo und in welchem Tempo sie Inhalte erarbeiten. Ob der Stoff verstanden worden ist, zeigt beispielsweise eine Multiple-Choice-Überprüfung am Smartphone. „Flipped Classroom ist nicht das Allheilmittel, es ist einer von vielen Wegen, Lehrqualität zu erhöhen,“ verweist Hanzl auf den durchaus sinnvollen selektiven Einsatz. „Digitale Videos funktionieren beispielsweise bei Inhalten mit einem sehr niedrigen Komplexitätsniveau.“ Konkretes Beispiel: In Mathematik oder Statistik lassen sich damit Niveauunterschiede zwischen Studierenden vorab ausgleichen, um gemeinsam komplexere Beispiele durchzugehen.

Best Practice-Projekte zeigen: Digitalisierung erhöht Lehr- und Lernqualität

„Flipped Classroom bedeutet für Lehrende und Studierende Mehraufwand in der Vorbereitung“, weiß Christopher Hanzl aus der Praxis. Aber die gewonnene Zeit für anschauliche Praxisbeispiele erhöht die Lernqualität enorm, macht die Studierenden handlungsfähiger und sie behalten ihr neues (Tiefen-)Wissen länger.  Um dieses Potenzial noch mehr auszuschöpfen, unterstützt die FH Campus Wien als einzige Fachhochschule Flipped Classroom-Projekte mit einer Best-Practice-Förderung. Zudem steht ein bestens ausgestattetes hauseigenes Video-Studio zur Verfügung. 

Flipped Classroom macht allen Spaß

Auch die Lehrenden erkennen für sich Benefits und verlassen gewohnte Lehrpfade gerne. Digitale Angebote sind wiederverwendbar, ermöglichen besseres Zeitmanagement und individuellere Betreuung, Studierende auf ihrem Level abzuholen. „Flipped Classroom ist eine adäquate Antwort auf ein Heterogenitätsproblem“, ist Hanzl überzeugt. „Die Best-Practice-Beispiele zeigen eine enorme Zufriedenheit bei Studierenden und Lehrenden“, so Hanzl und weiter: „Didaktisch gesehen ist das Flipped Classroom-Konzept hochgradig trivial und trägt unserer videobasierten Kommunikationsgesellschaft Rechnung, das macht es für alle so leicht annehmbar.“