Ethisch korrekt in der Forschung

Eine eigenen Ethikkommission, die bei forschungsethischen Fragestellungen unterstützt und spezifische Rechts- und Datenschutzgrundlagen mitdenkt – darauf können die Forschenden der FH Campus Wien bei der Umsetzung ihrer Projekte vertrauen. Die interprofessionelle Zusammensetzung der Mitglieder spiegelt die Vielfalt der Studienrichtungen wider und berücksichtigt die Breite an Forschungsmethoden und Heterogenität der Forschungsfragen. Andreas Schnider, Ines Swoboda und Maria Fürstaller, Vorsitzende der Ethikkommission, über die in Österreichs FHs nahezu einzigartige Einrichtung.

Datum: 12.8.2022

Ethisch korrekt in der Forschung

Lisa Baumgartner
Schön, dass Sie wieder reinhören bei neunmalklug, Lisa Baumgartner - mein Name. Wir sprechen heute über Wissenschaft und Forschungsaktivitäten, die Bedeutung dieser für die Gesellschaft und untrennbar damit verbunden: über Forschungsethik. Dabei geht es ja um Integrität, Verantwortung, Vulnerabilität, Belastung oder Gefahr für die Umwelt, Tier und auch für den Menschen. Die FH Campus Wien hat als erste FH in Österreich eine eigene Ethikkommission etabliert. Wie diese arbeitet und auf welche Unterstützung die Forschenden der FH Campus Wien damit vertrauen können? Darüber spreche ich heute mit drei Personen, nämlich mit dem Vorsitzenden der Ethikkommission, Andreas Schnider, und die stellvertretenden Kolleginnen Ines Swoboda und Maria Fürstaller. Herr Schnider, Forschung und Wissenschaft hat eine bedeutende Rolle für die Gesellschaft. Sie erklärt und hilft der Weiterentwicklung und Forschende tragen damit auch eine große Verantwortung. Aber welche ethische Verantwortung tragen sie?

Andreas Schnider
Ich denke, dass es darum geht, dass wir gemeinsam diese Verantwortung zu tragen haben. Und daraus ist folgende Konsequenz zu ziehen dass, wenn in eigentlich jedem Forschungsprojekt auch ethische Anliegen, ethische Perspektiven verborgen liegen, dass wir als Ethikkommission immer stärker in die Richtung arbeiten, dass die Hochschule diese Verantwortung gemeinsam wahrnimmt und, dass sich möglichst viele Forschende, Lehrende und Studierende angesprochen fühlen, ihre eigenen Forschungsarbeiten im Hinblick auf ethische Perspektiven näher anzuschauen.

Lisa Baumgartner
Ich habe mir ein bisschen die Historie hier an der FH angesehen. Seit 2014 gibt es hier an der FH ein Ethikkomitee, ursprünglich für die Gesundheitswissenschaften Forschungsaktivitäten etabliert, aber die Nachfrage war groß, habe ich gehört. Und das Komitee hat dann alle Fachrichtungen unterstützt, also auch Soziales, Pflegewissenschaft, Technik, Bauen und Gestalten, Applied Life Sciences oder auch die Projekte aus dem Bereich Verwaltung, Wirtschaft, Sicherheit, Politik. Und vor eineinhalb Jahren ist die FH Campus Wien noch einen Schritt weiter gegangen, hat eine Pionierrolle eingenommen und die Ethikkommission etabliert. Was ist jetzt der Unterschied zwischen einem Ethikkomitee und einer Ethikkommission, Frau Swoboda?

Ines Swoboda
Wie Sie schon ganz richtig bemerkt haben, hat es also zuerst dieses Ethikkomitee gegeben und eben erst seit kurzem die Ethikkommission. Was sind die Aufgaben eines Ethikkomitees? Ein Ethikkomitee hat vor allem beratende Funktion, beratende Funktion bei forschungsethischen Fragestellungen und ein Ethikkomitee hilft auch, unterstützt bei der Einreichung von Anträgen bei Ethikkommissionen. Wesentlicher Unterschied - bei einer Ethikkommission, da ist es so: Die Ethikkommission selbst kann Entscheidungen treffen. Sie prüft natürlich Anträge. Sie schaut sich genau an, ob forschungsethische Fragen richtig beantwortet werden und ob sich die Antragsteller auch wirklich Gedanken gemacht haben zu allen forschungsethischen Grundprinzipien. Aber was die Ethikkommission auszeichnet, ist, dass sie Verantwortung übernimmt und auch Entscheidungen trifft, ob diese forschungsethischen Fragestellungen auch tatsächlich erfüllt werden.

Lisa Baumgartner
Ja, um es jetzt noch einmal ein bisserl zu verdeutlichen, Frau Fürstaller, was sind denn die Hauptaufgaben der Ethikkommission?

Maria Fürstaller
Die Hauptaufgaben der Ethikkommission sind Forschungsaufträge, die bei uns eingehen in der Ethikkommission, diese Anträge hinsichtlich forschungsethischer Aspekte zu prüfen. Wir betrachten beispielsweise, ob und in welcher Weise in Forschungsvorhaben mit vulnerable Personengruppen gearbeitet wird und ob im Forschungsdesign, im Forschungsplan Schritte vorgesehen sind, damit die Forschungspartner*innen auch geschützt sind hinsichtlich ihrer psychischen Gesundheit und Integrität, aber natürlich auch hinsichtlich rechtlicher Aspekte. Da fällt zum Beispiel Fragen zum Datenschutz hinein. Eine der Aufgaben der Ethikkommission ist - abseits dieser Begutachtungstätigkeit und damit auch ein Stück weit der Qualitätssicherung für Forschungsprojekte - also eine weitere Aufgabe ist auch die der Beratung. Das heißt, die Mitglieder der Ethikkommission stehen Studierenden, aber auch Forschungskolleg*innen, die sich forschend mit verschiedenen Themenstellungen befassen, stehen wir zur Verfügung, um zu beraten hinsichtlich forschungsethischer Aspekte.

Lisa Baumgartner
Dabei stützen sie sich selbst ja in der Beurteilung auch auf bestimmte Richtlinien. Welche sind denn das, Frau Swoboda?

Ines Swoboda
Vielleicht zuerst die Bemerkung, dass die Ethikkommission sicher weisungsfrei agiert, aber sie verpflichtet sich eben internationalen ethischen Richtlinien zu folgen. Und ein Beispiel für so eine internationale Richtlinie ist die Deklaration von Helsinki. Aber ein anderes Beispiel sind zum Beispiel die Core Principles sozialwissenschaftlicher Forschungsethik oder auch jetzt auf österreichischer Ebene die Richtlinien zur Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis der Österreichischen Agentur für wissenschaftliche Integrität. Das wären so Beispiele für Richtlinien, auf die wir uns stützen.

Lisa Baumgartner
Für welche Forschungsaktivitäten ist denn eine Begutachtung unumgänglich? Für welche empfehlen Sie diese zumindest? Also sprich, wann sollten sich Forschende an die Ethikkommission wenden, Frau Fürstaller?

Maria Fürstaller
Forschende sollen sich vor allem dann an die Ethikkommission wenden, wenn in dem Projekt mit vulnerable Personengruppen gearbeitet wird, aber auch, wenn Interventionen vorgesetzt sind. Das können Interventionen sein, wo mit Datenmaterial gearbeitet wird aus dem Gesundheitsbereich. An die Ethikkommission sollte man sich auch wenden, wenn man ein Forschungsdesign geplant hat, wo hoch vulnerable Settings damit verbunden sein können. Ein Beispiel vielleicht, wenn aus meinem Bereich, aus dem Sozialbereich, wenn man Forschungen betreibt zum Thema Traumatisierung, dann hat man es nicht nur mit einer vulnerable Personengruppe zu tun, sondern, wenn ich darüber hinaus mit einem Forschungsdesign arbeite, wo man qualitativ arbeitet, wo man etwas erfahren möchte über das Erleben, über die Erfahrungen dieser Personengruppe, kann das Forschungshandeln selbst stark vulnerable Situationen erzeugen. Stichwort Traumatisierungen zum Beispiel. Also das wären Projekte, wo wir jedenfalls meinen würden, da wäre eine Einreichung bei der Ethikkommission angezeigt.

Lisa Baumgartner
Reichen jetzt eigentlich nur Forschende von großen Forschungsprojekten ein, Herr Schnider, oder betrifft es auch Studierende, die ihre Bachelor- oder Masterarbeit machen?

Andreas Schnider
Es betrifft beide Personengruppen, wovon wir uns darauf verständigt haben, dass es eigentlich ab der Master-Ebene beginnt und die Bachelor-Ebene dort eingeschlossen wird, wo es ein Teil eines größeren Forschungsprojektes ist. Aber, ich möchte schon noch einmal darauf hinweisen, was auch die Kolleg*innen gesagt haben: Es geht schon darum, dass sich jede*r vom ersten Tag an, wo er hier zu studieren beginnt, sich überlegt, wo könnte Forschen ethische Perspektiven beinhalten und gerade auf dieser Ebene sich auch ein Stück in seinem Studium, in dieser Denke auf den Weg macht.

Lisa Baumgartner
Wir haben vorhin gesagt, die Forschungsvorhaben aus allen sieben Departments und Bereichen der FH sind gut aufgehoben bei der Ethikkommission. Sind aus allen Departments auch Expert*innen in der Kommission vertreten, Herr Schnider?

Andreas Schnider
Ja, und da sind wir auch sehr froh. Und ich denke, da kann das ganze Haus auch sehr stolz darauf sein, denn wir haben ja eigentlich zwei Gruppen, die eine große Kommission bilden. Das eine sind die Mitglieder und dann ihre stellvertretenden. Das heißt, wir haben im Grunde immer zwei Personen aus einem Department, weil wir bei unseren Kommissionssitzungen immer beide Gruppen einladen und wir sogar so machen, dass bei Abstimmungen diejenige Person abstimmt über ein Votum, über erstes Konzept so eines Votums, die sich stärker eingebracht hat bei dieser Sitzung oder die sich auch diesen Antrag stärker angeschaut hat. Das heißt, bei uns ist auch das ein Stück ein fließendes Zusammenarbeiten, dass wir nicht nur sagen: Hier ist ein Mitglied und sein Ersatzmitglied kommt nur dann in die Sitzung, wenn das Mitglied nicht kann, sondern wir laden immer beide Gruppen ein. Und ein zweiter inhaltliche Aspekt ist uns da hier sehr, sehr bedeutsam: Dass wir durch interdisziplinär arbeiten und denken können. Denn allein wir drei kommen aus drei verschiedenen Fachgebieten und allein, wenn wir uns über einen Antrag schon im Vorfeld unterhalten, sehen wir auch, dass jede*r ein Stück andere Perspektiven anschaut. Und das macht im Grunde so eine Kommission hier in dem Haus auch so spannend. Weil zum Beispiel, eine Ethikkommission an der Medizinischen Universität hat sehr stark ihre Perspektiven. Hier in so einem Haus, wo man mit so viel Departments aufgestellt ist, mit so vielen, ergibt sich eine ganz andere Debatte im Blick auf ethische Perspektiven.

Lisa Baumgartner
Das bringt mich auf den Gedanken, Sie selber auch ein bisschen mehr vorzustellen. Sie sind ja alle drei Vorsitzende in der Ethikkommission. Welche Erfahrungen lassen Sie bei den Begutachtungen eines Ethikantrags einfließen? Starten wir vielleicht bei Ihnen, Frau Swoboda.

Ines Swoboda
Ich komme aus dem Department Applied Life Sciences und bin dort die Leiterin des Kompetenzzentrums für Molekular Biotechnology. Und daher kommen meine Erfahrungen eben primär aus dem biologischen, medizinischen Bereich. Das heißt, das sind Projekte, die eben irgendwie mit Gesundheitsthemen zu tun haben, und wo es eben auch darum geht, eventuell mit Materialien von Menschen zu arbeiten oder auch Eingriffe an Menschen eben Themen sind. Also, das ist sozusagen mein Background.

Lisa Baumgartner
Maria Fürstaller, Sie haben vorhin schon verraten, Sie kommen aus dem Bereich Soziales...

Maria Fürstaller
Genau. Also, ich arbeite hier im Haus, im Department Soziales, im Konkreten im Studiengang Sozialmanagement in der Elementarpädagogik. Also, meine Expertise, die ich glaube ich einbringen, ist vor allem aus Forschungen der Sozialen Arbeit, der Erziehungs- und der Bildungswissenschaften. Stärker qualitative, würde ich jetzt mal meinen, und ich versuche eben so auch ein Stück weit eigene Forschungserfahrung mit einzubringen, wenn es um die Prüfung der Anträge geht hinsichtlich forschungsethischer Aspekte.

Lisa Baumgartner
Herr Schnider, darf ich Sie auch noch um eine kurze Vorstellung bitten?

Andreas Schnider
Also, ich komme im Prinzip vor meinem Studium aus der Theologie und da in den Aspekten Pädagogik und Ethik. Und ich selber sehe den Auftrag auch darin, die Dinge auch von mehreren Seiten ein Stück zu beleuchten. Das heißt, wir sind ja auch in der Kommission aus unterschiedlichsten Fachgebieten und ich denke, dass wir drei Stück auch die Aufgabe haben, nicht nur quasi so vorzusitzen, sondern auch ein Stück zu moderieren, und die Menschen in dieser Gruppe anzuregen, auch sich selbst von ihrer fachlichen Perspektive hier ein Stück einzubringen. Und vielleicht einen zweiten Teil, was auch noch meine Tätigkeit sonst ist, dass ich der Vorsitzende vom Qualitätssicherungsrat bin für die Pädagoginnen- und Pädagogen-Bildung in Österreich. Das heißt, da geht es um alle Lehramtscurricula sowohl an den Universitäten als auch an den pädagogischen Hochschulen. Und da denke ich, da habe ich mir auch durch Jahre hindurch einen Blick angeeignet, wie man bestimmte Anträge ansieht und wie man sie aus verschiedenen Perspektiven und mit Menschen aus unterschiedlichen fachlichen Disziplinen anschaut.

Lisa Baumgartner
Jetzt haben wir sehr viel über die Ziele der Ethikkommission erfahren und welche Forschenden einen Ethikantrag einbringen sollten. Aber wie ist denn nun eigentlich das Procedere? Also, die Forschenden bringen einen Antrag ein. Es gibt eine eigene Einreichplattform auf der Website der FH Campus Wien, unter Ethikkommission zu finden. Und wie geht es dann weiter? Wer beantwortet mir diese Frage?

Maria Fürstaller
Das würde ich übernehmen.

Lisa Baumgartner
Danke schön, Frau Fürstaller.

Maria Fürstaller
Also, wie Sie schon meinten, dass die Antragsstellung erfolgt über unsere Plattform. Ich sage immer als Erklärung, das ist wie bei Finanz Online, nur ein bisschen netter gestaltet. Das heißt, auf dieser Onlineplattform sind quasi vorgefertigt die Abschnitte, die auszufüllen sind. Einerseits ein Stück weit Kurzbeschreibung, Kurzzusammenfassung des Forschungsvorhabens, dann gibt es einen Abschnitt, wo die Antragsteller*innen aufgefordert sind, die forschungsethischen Problemstellungen zu identifizieren und zu verschriftlichen. Und vor dem Hintergrund in einem nächsten Abschnitt, ich sage immer, auszubuchstabieren, wie diesen forschungsethischen Problemstellungen in diesem Projekt Rechnung getragen wird. Dann gibt es noch einen Abschnitt, wo es um Datenschutzfragen geht und andere rechtliche Fragen geht, die hier auszufüllen sind. Das heißt, das wird digital bearbeitet. Man kann, wenn man Antragsteller*in ist, sozusagen so lange an diesem Antrag arbeiten, zwischenspeichern - also man muss auch keine Sorge haben, dass irgendwas verloren geht - und, wenn man den Eindruck hat, man hat den Antrag fertig gestellt, dann wird er sozusagen abgeschickt über einen Button. Und dann ist das Prozedere so, dass die Ethikkommission-Mitglieder in einem bestimmten Zeitraum hinsichtlich der schon genannten Kriterien den Antrag sich durchsehen. Dann gibt es eine Phase der Abstimmung, wo abgestimmt wird: Ist es ein Antrag, der bewilligt wird oder ist es ein Antrag, der mit Auflagen bewilligt wird. Das sind so die Hauptkriterien, was die Beschlüsse betrifft, und wir sind bemüht, das zeitnah dann auch rückzumelden und bearbeitet zu haben.

Lisa Baumgartner
Ja, weil die Forschenden sollen ja los starten können. Haben Sie vielleicht auch noch Tipps eben für die Forschenden, die ihren Antrag bei Ihnen einbringen wollen, Herr Schnider?

Andreas Schnider
Ich finde, die Maria Fürstaller hat schon sehr schön gebracht, dieses Prozedere. Und mein Tipp wäre, sehr genau darauf zu schauen oder behutsam darauf zu schauen, angefangen von der Idee einer Forschungsarbeit über die Forschungsfrage bis hin zur Methode und dann im Blick auf ethische Perspektiven. Weil, wir sehen immer sehr gut, dass die Stimmigkeit des Antrags auch sehr davon abhängt, ob man sich auch in allen unterschiedlichen Perspektiven diese ethischen Fragen gestellt hat oder eben nur in der Rubrik, wo es um ethische Perspektiven geht. Weil sonst kann es nämlich leicht dazu ausarten, die Maria hat ja auch das Wort eingebracht Finanz Online Formular, dass man etwas nur wie ein Formular ausfüllt. Wir möchten aber wirklich behilflich sein, mit dem Formular, behilflich sein, dass man mehr in die Tiefe geht und darüber nachdenkt, in welchen Bereich, ob die Methode, ob den Inhalt, ob die Frage, ob der Titel ethische Anliegen verborgen sind. Und wir sind ja nicht hier die obere Richterschaft, die darüber zu richten und zu bewerten hat, ob eine*r jetzt ein ethisches Gefühl hat oder nicht, sondern wir wollen einfach nur ein Stück helfen, dass diese Arbeit aus ethischer Perspektive vielleicht noch da oder dort noch vertiefend gesehen wird, oder, wo wir selbst auch ganz neue Erkenntnisse gewinnen auf Basis einer Arbeit, die bei uns eingereicht wird.

Lisa Baumgartner
Was ist denn Ihr Ratschlag, Frau Swoboda?

Ines Swoboda
Ich bin natürlich absolut der Meinung von meinen Kollegen, dem Herrn Schnider. Trotzdem möchte ich verraten, dass es auf unserer Plattform schon Muster gibt, die man sich runterladen kann, Muster für Einverständniserklärung, für Verpflichtungserklärungen. Und dann haben wir noch ein ganz wertvolles Dokument, das nennt sich Wissenswertes und da sind ganz, ganz viele Tipps auch noch, wie man die einzelnen Fragen dann beantworten kann. Das sind wirklich gute Hilfeleistungen. Also ein bisschen was auch zur Unterstützung, da kann man schon auf ein paar Muster zurückgreifen.

Lisa Baumgartner
Frau Fürstaller, was sind Ihre Ergänzungen?

Maria Fürstaller
Ich würde noch mal bündeln zunächst, dass die Formulare und dieses Antragsformular quasi wirklich Hilfestellungen sind, aber nicht das Hinschauen und Denken ersetzen können. Ich glaube, das haben meine beiden Vorredner und -rednerinnen schon gemeint. Und meine Empfehlung ist vor dem Hintergrund, so wie es ja im Kontext von Forschung ohnehin notwendig ist und im Besonderen auch für forschungsethische Fragestellungen, dass das ja quasi ein Teil des wissenschaftlichen Habitus sein sollte, sein muss. Das heißt, das Thematisieren von ethischen Fragen ist natürlich nicht nur eine Angelegenheit der Forschungsethik, sondern darüber hinaus in der Community, in der Scientific Community. Und ich glaube, das kann auch ein Formular nicht ersetzen, dass man durchdrungen sein muss, gut hinzuschauen: Was sind die forschungsethischen Problemstellungen bei einer Untersuchung?