Seit mehr als sechs Jahren lehrt und forscht Silvia Apprich an der FH Campus Wien. Sie hat das Bachelorstudium Verpackungstechnologie mitaufgebaut, war maßgeblich an der Konzeption und der Akkreditierung des englischsprachigen Masterstudiums Packaging Technology and Sustainability beteiligt und leitet zu diesen beiden nun auch den Bachelorstudiengang Nachhaltiges Ressourcenmanagement.
Hier ist mir wichtig, dass nicht nur die ökologische, sondern auch die ökonomische und soziale Dimension mitbetrachtet werden. Der Ressourcenverbrauch muss so gesteuert werden, dass die Deckung der Bedürfnisse auch für nachfolgende Generationen sichergestellt ist.
Die Produktion von Lebensmitteln ist sehr energie- und ressourcenintensiv. Der Produktschutz muss bei Verpackungen klar an erster Stelle stehen, um einer Verschwendung von Ressourcen entgegenzuwirken. Eine Reduktion an Verpackung fällt in vielen Fällen schwer, denn verminderter Schutz fördert Produktschäden. Gute Verpackungsbeispiele sind für mich Getränkeverbundkartons, etwa für Milch. Produkte, die ich anders verpacken würde, sind hauptsächlich im Pralinenbereich zu finden.
Ziel dieser Lehrveranstaltung ist die Stärkung und Förderung von fachlichen, methodischen und sozialen Nachhaltigkeitskompetenzen, insbesondere hinsichtlich der Prinzipien der Kreislaufwirtschaft. Dazu arbeiten Studierende aus unterschiedlichen Studienrichtungen und Fachhochschulen gemeinsam in einem interdisziplinären Team an Fragestellungen, die direkt aus der Industrie kommen. Im letzten Jahr ging es beispielsweise um eine kreislauffähige To-go-Verpackung.
Ein Ziel von PAINT war es, Studierende in allen technischen Lehrveranstaltungen mit englischsprachigen Unterlagen von Beginn an mit den wichtigsten Fachtermini vertraut zu machen. Da der Bachelorstudiengang Verpackungstechnologie berufsbegleitend angeboten wird und die Studierenden nur schwer ein Auslandssemester durchführen können, war es uns wichtig, den Erwerb internationaler und interkultureller Kompetenzen an der Heimuniversität zu ermöglichen. Dies ist durch die Einführung von CIOL (Collaborative Online International Learning)-Aktivitäten gelungen. Zeitgleich haben wir unser Partnernetzwerk in Europa und den USA ausgebaut, fünf Kooperationsvereinbarungen unterzeichnet und viele weitere vorbereitet.
Erstens sind fast alle größeren Unternehmen im Verpackungsbereich international tätig. Zweitens sind die großen Herausforderungen wie die Umsetzung des Kreislaufwirtschaftspakets nur in einem globalen Kontext zu bewältigen. Drittens werden Verpackungen vielleicht bei uns entwickelt und produziert, aber in vielen Fällen in anderen Teilen der Welt weiterverarbeitet, verwendet und konsumiert.
Absolventinnen und Absolventen dieses Bachelorstudiengangs sind Generalistinnen und Generalisten, die den gesamten Lebenszyklus von Produkten und Prozessen betrachten und die in der Lage sind, ökologische mit ökonomischen Anforderungen in einem Unternehmen zu verknüpfen. Sie verfügen über fundierte technisch-naturwissenschaftlichen Kenntnisse und auch über wirtschaftliche und rechtliche. Diese sind notwendig, weil ökologische Innovationen auch wirtschaftlich konkurrenzfähig sein müssen und der ständig strenger werdenden Umweltgesetzgebung entsprechen müssen.
Die Forderungen des Kreislaufwirtschaftspaketes der EU und die darin enthaltenen Quoten stellen hohe Anforderungen an die Zirkularität von Ressourcen. Hier findet ein Umdenken statt, das große Auswirkungen auf das Verpackungsdesign hat. Es muss uns gelingen, die Klimaauswirkungen von Produkt-Verpackungssystemen zu minimieren und trotzdem die eigentliche Funktion von Verpackungen zu erhalten, nämlich den Schutz des Füllgutes. Ich denke, dass wir hier einerseits durch die Ausbildung von Verpackungsexpert*innen und Ressourcenmanger*innen und andererseits durch unsere Forschung einen maßgeblichen Beitrag zu den Zielen des Kreislaufwirtschaftspaketes liefern können.
Bachelorstudium Nachhaltige Verpackungstechnologie
Masterstudium Packaging Technology and Sustainability
Orientierung im Verpackungsdschungel – Österreichischer Verpackungstag 2021
Lebensmittel sinnvoll nachhaltig verpacken – Schwerpunkt Nachhaltigkeit
Trendige Footware aus Abfällen – Schwerpunkt Nachhaltigkeit